Deshalb bin ich von Agilität und moderner Führung überzeugt.

Als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal in eine Führungsposition befördert wurde, war ich völlig unvorbereitet. Ein typisches Szenario: Ich hatte fachlich gute Arbeit geleistet und wurde daraufhin in eine Rolle befördert, für die ich keinerlei Ausbildung oder Anleitung hatte. Führung? Davon hatte ich keine Ahnung. Fortbildung? Wozu denn? Wie viele andere auch, agierte ich gestresst, ständig in Eile und fokussierte mich ausschließlich auf Fortschritt und Aufgabenerledigung. Die sogenannten High-Performer in meinem Team konnten noch mithalten, aber ich bemerkte nicht, wie ich den Rest des Teams abgehängt hatte. Als ich es schließlich merkte, war es zu spät.

Heute weiß ich: Agilität und moderne Führung sind keine Selbstzwecke. Sie sind erprobte Methoden, um Ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen. Als Führungskraft muss ich nicht alles alleine handhaben. Stattdessen kann ich mich auf die Unterstützung meines Teams verlassen. Ich bin kein Heiliger und auch ich habe Ziele und Verpflichtungen, Deadlines in Projekten und die Herausforderungen und Wünsche von Kunden und dem eigenen Unternehmen im Blick. Für mich macht aber die Art und Weise, wie ich dies erreiche, den entscheidenden Unterschied. Ich kann als Führungskraft oben auf dem Sockel stehen, Aufgaben verteilen und Command & Control ausüben. Oder ich kann als gleichberechtigtes Team-Mitglied agieren, gemeinsam mit meinem Team Prioritäten und Notwendigkeiten definieren, auch mal unangenehme Dinge aussprechen und natürlich auch mal Leistung einfordern. Wichtig ist, dass wir alle an einem Strang ziehen und nicht „Einer fordert und alle anderen müssen machen“. Wenn die Deadline mal wieder knapp ist, wird gemeinsam versucht, eine Lösung zu finden. Und die Lösung kann auch lauten: „Wir müssen mehr machen!“. Die Lösung kann aber auch lauten: „Ich kümmere mich darum und kläre, ob wir ein wenig Zeit gewinnen können“. Ich sehe mich als Servant Leader. Führung geschieht für mich im Team. Das Team führt sich zu weiten Teilen selbst. Aufgaben werden nicht von einer (Führungs-) Person zu anderen Teammitgliedern verteilt. Probleme und Herausforderungen werden gemeinsam besprochen, geklärt, Lösungen diskutiert und Ideen ausgetauscht.